Bio Dinkel-Mehl
Wegen der hohen Niederschlagmenge und dem vielen Schattenwurf der Berge ist der Talboden im Glarnerland wenig geeignet für Ackerbau, es finden sich daher auch nur wenige Felder. In einem Projekt von Bio-Glarus wurde ein robustes Brotgetreide gesucht, welches sich für unseres Tal eignet. Im August 2020 konnten wir erstmals eigenen Bio-Dinkel ernten. Unser Glück: Gemahlen wird unser Dinkel in einer kleinen Mühle, 500m Luftlinie vom Acker entfernt, Bio-Suisse -zertifiziert und spezialisiert auf Röllen (schälen) von Dinkel. Dort wird auf traditionelle, ursprüngliche Weise zwischen grossen Mühlesteinen gemahlen. Dabei wird das Korn bei wenig Druck durch Reibung über mehrere Mahlgänge sehr schonend vermahlen. Dem Korn wird nichts entzogen oder zugemischt und das Wichtigste: der Keimling des Getreidekorns bleibt erhalten, was heute eine echte Rarität ist, welche man kaum mehr findet.
Vollwertiges Mehl aus biologischem, ungespritzten Anbau mit kürzesten Transportwegen:
Körner fr. 4.5
Vollkorn fr. 5.4
Ruchmehl fr. 5.7
Halbweissmehl fr. 6.2
Weissmehl fr. 6.6
Gewusst: bei Vollkornmehl fällt kein Verlust an. Bei Weissmehl hingegen ist der Verlust 70-80%! Neben Portemonnaie und Wertschätzung dem Nahrungsmittel gegenüber ist es auch ein Verlust für die Gesundheit.
Unsere Bio-Dinkelsorte ist eine biodynamische Züchtung aus alten Land- und Handelssorten von der gzpk Feldbach. Weizen wurde nicht eingekreuzt. Laut Entstehungsgeschichte ist Dinkel aus einer Kreuzung von Emmer und einem Weichweizen entstanden. Deshalb ist per sei Weizen im Genum jeder Dinkelsorte enthalten. Dies gilt auch für Urdinkel, was ein in der Schweiz geschützter Markenname für zwei bestimmte Dinkelsorten ist.
Durch den Rückgang des Dinkelanbaus im letzten Jahrhundert ist ein enormer Verlust an genetischer Diversität entstanden. Um die Zukunft dieser schönen Kulturpflanze nicht zu gefährden, ist die Erweiterung der genetischen Vielfalt von grosser Bedeutung.
Der Getreidekeimling bleibt durch das Mahlen auf Stein in unserem Mehl enthalten. Er ist sozusagen der „Träger des Lebens“ in jedem Getreidekorn. Neben Mineralstoffen und Vitaminen enthält er auch eine Vielzahl von Enzymen und wichtigen Aminosäuren. Alle Reife, alle Entwicklung geht von ihm aus. Er ist es, der das Getreidekorn zum Wachstum anregt, wenn man es in die Erde legt. In ihm ist alle Information für die Pflanze gespeichert.